GESCHICHTE DER FAKULTÄT FÜR INTERNATIONALE BEZIE-HUNGEN UND VORUNIVERSITÄRE AUSBILDUNG
Die Belarussische Staatliche Agrarakademie Gorki (BSA) hat lange Traditio-nen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit, deren Beginn auf das Jahr 1848 zurückzuführen ist. Von Anfang an erwies sich als notwendig, Fremdspra-chen zu erlernen, um den Zustand der landwirtschaftlichen Bereiche in europäi-schen Ländern analysieren zu können.
Mit der Erweiterung der internationalen Beziehungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen die ersten internationalen Studierenden nach Gorki. Seit 1962 werden an der BSA ausländische Bürger Russisch unterrichtet. Zugleich wurde am Lehrstuhl für Fremdsprachen eine Abteilung für Russisch als Fremd-sprache gebildet.
1. Bild – Internationale Studierende am Denkmal für polnische Soldaten im Dorf Lenino Bezirk Gorki, 1962.
воинам в деревне Ленино Горецкого района, 1962 год.
Im Studienjahr 1964-1965 wurden an der Akademie 34 internationale Stu-dierende ausgebildet (neun davon kamen aus Kuba, sechs aus Ungarn und 19 aus Vietnam).
2. Bild – Die ersten Studenten der Akademie aus Kuba.
Die ersten internationalen Absolventen, die 1967 aus der UdSSR nach Hause gingen, bedankten sich herzlich bei den Dozenten der Akademie für die erworbe-nen Kenntnisse und bemerkten, dass sie viele echte Freunde in der Akademie ge-funden hatten. Die Sowjetunion und die Akademie wurde Ihnen vertraut. "Die fünf Jahre, die wir an der Belarussischen Agrarakademie studiert haben", sagte Hoang Fung Mi, der Bürger der Demokratischen Republik Vietnam, " werden fürs ganze Leben in unserer Erinnerung bleiben, in unseren Herzen. In diesen Jahren wurden Weißrussland und die Akademie unsere zweite Heimat und das Team der Studenten und Dozenten – unsere Familie. Wir haben uns hier nie fremd gefühlt.»
Die Zahl der internationalen Studierenden an der Akademie stieg weiter an. Wenn 1967 hier 56 Ausländer ausgebildet wurden, so waren es in den Jahren 1975-1976 173 Studenten und Doktoranden aus fast 30 Ländern der Welt.
3. Bild – Studenten aus der Demokratischen Republik Vietnam, erster Abschluss.
Ende der 60er Jahre kommen die ersten Studierenden aus Mali, und am 13. April 1970 hat der Botschafter von Mali in der UdSSR einen offiziellen Besuch der Akademie abgestattet.
4. Bild – Die ersten Studenten der Akademie aus Mali.
5. Bild – Besuch des Botschafters von Mali der Akademie.
Die steigende Zahl der internationalen Studierenden an der Akademie sorgte dafür, dass 1973 an allen Fakultäten der Akademie Prodekane für die Arbeit mit ausländischen Studierenden angestellt wurden. 1974 wurde das Dekanat für die Arbeit mit ausländischen Studierenden, 1975 der Lehrstuhl für Russisch und 1977 die Fakultät für voruniversitäre Ausbildung gebildet.
Im Laufe der Zeit Dekane der Fakultät für die Arbeit mit ausländischen Studierenden waren: P.A. Kowaljow (1974-1976, 1981), W.K. Zemljakow (1976-1978),
K.P. Sutschkow (1978-1980), S.A. Beltschik (1981-1985), W.I. Popytajew (1986-1991), A.W. Klotschkow (1991-1993), A.N. Kartaschewitsch (1993-1996), S.A. Noskowa (1996-2012).
Dekane der Fakultät für voruniversitäre Ausbildung waren: B.W. Balobin (1977–1982), P.A. Kowaljow (1982–1985), М.М. Мurtazajew (1985–1991).
1991 wurden die Fakultät für voruniversitäre Ausbildung und die Fakultät für die Arbeit mit ausländischen Studierenden zusammengeschlossen.
Die ausländischen Studierenden wurden stets von den Lehrkräften der Akademie und Beratern unterstützt. Diese Arbeit wurde von einem Beratungszentrum unter der Leitung von Prorektor für internationale Beziehungen P.N. Koturanow koordiniert.
Erfahrene Pädagogen, vor allem Sozialwissenschaftler und Russischlehrer, unterhielten enge Kontakte mit dem Rat der Landsmannschaften, halfen den Studenten beim Studium und bei der Freizeitgestaltung. Für die Lehrkräfte, die die internationalen Studierenden betreuten, wurden Workshops und Erfahrungsaustausch organisiert.
Eine besondere Bedeutung wurde der Arbeit mit dem Rat der Landsmannschaften beigemessen. Die politische Ausbildung des Aktivs erfolgte in einem Spezialseminar. Beim Parteiausschuss wurden Mitglieder der kommunistischen und Arbeiterparteien in einer zweijährigen Schule für internationale Studierende unterrichtet. Das Komsomol-Komitee unterrichtete Mitglieder der Komsomol-Jugendorganisationen, schloss Freundschafts-und Kooperationsverträge mit den Jugendverbänden in der Polnischen Volksrepublik, Laos, Kuba, Vietnam, Afghanistan, Panama, Syrien, dem Iran, der Volksdemokratischen Republik Jemen, Äthiopien ab.
In einigen Fächern wurden internationale Studierende getrennt ausgebildet. Für sie wurden Spezialkurse in Hauptfächern entwickelt unter Berücksichtigung ihrer regionalen Besonderheiten. Der Lehrstuhl für Sozialwissenschaften zog die Studierenden zum Referieren heran, zur Teilnahme an wissenschaftlichen Studentenkonferenzen, Russisch-, Geschichte- und Politikolympiaden. Es wurden extra methodische Hefte für autonomes Lernen der internationalen Studierenden entwickelt, Nachhilfeunterricht und Konsultationen angeboten. All das sorgte für hohe Studienleistungen ausländischer Studenten. Viele von ihnen bestanden ihre Prüfungen mit "Gut" und "Sehr gut", bekamen Diplome mit Auszeichnung.
Vor der Abreise nach Hause machten die Absolventen in einem Extrablatt Aufzeichnungen über ihren Aufenthalt in unserem Land, äußerten ihre Wünsche. Sie schrieben: "Aus tiefstem Herzen möchte ich mich beim sowjetischen Volk für seine ständige Hilfe bedanken, die es den Entwicklungsländern bei der Hochschulausbildung leistet." (Vogayehu Ammayehu, Äthiopien) "Dank der Zeit, die wir in der UdSSR verbracht haben, konnten wir den wahren Sozialismus erleben. Ich bin sehr begeistert." (Rakotondrafara Zakason, Madagaskar) "Ich bin sehr dankbar der sowjetischen Regierung für ihre Hilfe. Die UdSSR wird für immer in meinem Herzen bleiben." (Balde Alfa Mamadou, Guinea) "Die Sowjetunion ist und bleibt für immer meine zweite Heimat." (Daudinot Isabel, Kuba) Diese Aufzeichnungen bestätigen, dass das Team der Akademie seine Arbeit erfolgreich geleistet hat.
Die Zahl der internationalen Studierenden an der Akademie hat sich in den nächsten zehn Jahren mehr als verdoppelt. 1985 waren es 393 und 1988 414 Studenten, Doktoranden, Praktikanten und Auszubildende der Fakultät für voruniversitäre Ausbildung aus 53 sozialistischen und Entwicklungsländern Europas, Asiens, Afrikas und Lateinamerikas.
Im September 2012 wurde die Fakultät für internationale Beziehungen und Arbeit mit ausländischen Studierenden in die Fakultät für internationale Beziehungen und voruniversitäre Ausbildung umstrukturiert. Dekane dieser Fakultät im Laufe der Zeit waren: M. W. Potapenko (2012-2014), A. A. Timajew (2014-2017), W. A. Paschkewitsch (seit 2017).
Am 21. Oktober 2015 wurde an der Fakultät für internationale Beziehungen und voruniversitäre Ausbildung durch ein Kooperationsabkommen zwischen der Belarussischen Staatlichen Agrarakademie Gorki und dem Konfuzius-Institut für Wissenschaft und Technik an der Belarussischen Nationalen Technischen Universität (BNTU) ein Zentrum für chinesische Sprache und Kultur gebildet (6. Bild).
Partner der BNTU ist die Nordöstliche Universität von China in Shenyang, der Hauptstadt der Provinz Liaoning.
Das Zentrum für chinesische Sprache und Kultur an der BSA bietet Chinesisch-Kurse für Anfänger, mittlere, fortgeschrittene und hohe Stufe unter der Leitung einer muttersprachlichen Lehrerin an (7. Bild). Von 2016 bis 2020 besuchten mehr als 320 Menschen das Zentrum für chinesische Sprache und Kultur. Chinesisch wird von den Bürgern der Volksrepublik China, Absolventen der philologischen Fakultät der Nordöstlichen Universität von China unterrichtet.
6. Bild – Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen der Belarussischen Staatlichen Agrarakademie Gorki und der Belarussischen Nationalen Technischen Universität über die Bildung des Zentrums für chinesische Sprache und Kultur an der Akademie.
7. Bild – Hen Jinyang, die erste Chinesisch-Lehrerin an der Akademie, gibt Unterricht.
Kursteilnehmer sind Studierende und Lehrkräfte der Akademie sowie Schüler und Beschäftigte von Gorki. Sie sind hoch motiviert zum Chinesisch-Lernen, se-hen Chinesisch als eine zusätzliche Ausbildung an und verbinden damit ihre zu-künftigen Berufspläne. Zurzeit haben rund 20 Kursteilnehmer eine Chinesisch-Prüfung mit "Sehr gut" bestanden.
Die Teilnehmer der Chinesisch-Kurse können sich um Sprachpraktika-, Mas-terstudien- und Postgraduiertenstipendien an Universitäten von China bewerben. Jedes Jahr organisiert das Konfuzius-Institut für Wissenschaft und Technik an der BNTU und die Nordöstliche Universität von China eine Sommerschule in China. Das Programm der Sommerschule bietet einen Chinesisch-Kurs und zahlreiche Touren durch China an, die mit der Kultur und Traditionen des Landes vertraut machen.
Am 12. Dezember 2019 wurde an der Fakultät für internationale Beziehun-gen und voruniversitäre Ausbildung ein Club der internationalen Freundschaft vom Rektor der Akademie W. W. Welikanow feierlich eröffnet.
8. Bild – Eröffnung des Clubs der internationalen Freundschaft.
9. Bild – Im Club der internationalen Freundschaft.
Das Museum des Clubs präsentiert die Nationalsymbolik der Länder, deren Bürger an der Akademie studieren, sowie die Volkstrachten von Belarus, Turk-menistan, China und Usbekistan.
10. Bild – Vertreter verschiedener Länder der Welt im Rat der Landsmannschaften.
11. Bild – Volkstrachten von Studierenden aus verschiedenen Ländern.
Seit dem Bestehen der Fakultät haben mehr als 3200 ausländische Studie-rende aus 93 Ländern der Welt die Akademie absolviert. Viele Absolventen haben bedeutende Ergebnisse im politischen und wirtschaftlichen Leben ihrer Länder er-zielt.
Derzeit befasst sich die Fakultät für internationale Beziehungen und voruni-versitäre Ausbildung mit der Rekrutierung und Ausbildung ausländischer Bürger, leisten einen großen Beitrag zur Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Universitäten der Welt.
12. Bild – Mitarbeiter des Dekanats der Fakultät für internationale Beziehungen und voruniversitäre Ausbildung.
2020 werden rund 500 internationale Studierende aus 14 Ländern der Welt an der BSA ausgebildet. Jährlich erhalten etwa 100 ausländische Bürger Hoch-schuldiplome.
Die Fakultät für internationale Beziehungen und voruniversitäre Ausbildung umfasst das Dekanat, den Lehrstuhl für linguistische Disziplinen und den Lehr-stuhl für Sport.